DIARY ABOUT MY NIGHTMARES - The Mean Hour (Review)
Genre: Death Metal Label: Kernkraftritter Records Veröffentlichung: 01.04.2013 Bewertung: Bombe (9/10) Facebook
Diary About My Nightmares war eine Death Metal Band, die von 2000-2015 ein Demo und drei Longplayer herausgebracht hatte. Die Band hat beschlossen, nach dem Ausstieg von Sängerin Antonie Mrusek unter diesem Namen nicht mehr weiterzumachen. Antonie ist damals nach Dänemark gezogen und konnte kaum noch an den Proben teilnehmen. Gemeinsam hat man sich dazu entschlossen, getrennte Wege zu gehen. Besprochen wird hier das letzte Album „The Mean Hour“, was im April 2013 bei Kernkraftritter Records erschienen ist. Warum ein Album besprechen, dessen Release schon so lange zurückliegt? Ganz einfach, weil es sich lohnt.
MG-geladene Drums nageln sich wie eine Nähmaschine durch den ersten Song „Under the Mean Hour“. Antonie brauch sich hinter den Genregrößen absolut nicht zu verstecken. Ich spüre meine Beine, wie sie mitwippen und mein Kopf geht auch leicht hin und her.
„What Control Us“ überrascht mit Cleangesang, der immer wieder die Growls ablöst. Schöne Tempowechsel im Zusammenspiel Engelchengesang gegen Teufelchengesang ziehen sich durch das Stück. Man hat bei diesem Album kaum Zeit zum Verschnaufen.
„Deliverance“ rauscht über einen hinweg, wie eine Donnerwalze. Bildlich gesehen wie nach einem Atomschlag, hier bleibt nichts mehr stehen.
Mit „Special Needs“ wird einem auch die Luft genommen. Schnelle Drums, schneller Gesang, dazu die begleitenden Riffs. Dann eine langsamere Passage mit düsterer Stimmung, bevor es wieder eskaliert. Hier ist echt die Abrissbirne unterwegs. Und wieder bewegen sich Kopf und Beine bei mir im Rhythmus.
„Die Alone“ fängt sehr interessant an. Eine alte Schallplatte wird aufgelegt, die kratzende Nadel bleibt hängen, dann erklingen die klaren Gitarren und Drums. Der Anfang hört sich fast so an, wie die heutigen Arch Enemy. Man kann die ersten Takte mal durchatmen, melodisch geht es weiter mit Growls von Antonie und einem männlichen Cleangesang. Man könnte „Die Alone“ als die Hymne des Albums bezeichnen.
„From Us To You“ begeistert mit geilen eingängigen Riffs. Nach und nach wird das Tempo angezogen, in der Mitte wird sich dann aber noch einmal gesammelt. Es wird wieder eine düstere Stimmung erzeugt, dann der finale Endspurt.
Mit „Going Down Your Way“ gibt es wieder ordentlich was auf’s Gemüt. Ich glaube, der Pit würde einen Tornado auslösen. Auch hier wird der Mittelteil für kurze Zeit langsam gehalten, bevor wieder herumgewirbelt wird.
Nach balladeskem Beginn überrollt auch „Future Memories“ die Massen. Fiese Growls und klirrende Gitarren sorgen für eine beängstigende dunkle Atmosphäre.
„Out Of My Way“ und „Breaking Free“ schließen ein Album ab, was mich ehrlich überrascht hat. Erschien doch 2013 das Release, hört es sich auch heute noch sehr modern an. Bleibt nur zu hoffen, dass die restlichen Mitglieder von D.A.M.N. ihren Weg weitergehen und dem Stil treu bleiben werden. Antonie hat natürlich eine sehr große Lücke hinterlassen, die es zu stopfen gilt. Aber ich bin überzeugt davon, wenn die Jungs die Geduld behalten, werden wir auch in naher Zukunft unter anderem Namen noch einiges zu hören bekommen.