AMORPHIS – Queen of Time
Queen Of TimeGenre: Progressive / Melodic (Death) Metal
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 18.05.2018
Bewertung: Heavy! (10/10)

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Wohl wenige Bands können von sich behaupten, nach schon beinahe 30 Jahren Bandgeschichte, alle paar Jahre Alben rauszuhauen, die durchgehend gut ankommen. AMORPHIS jedoch können genau das von sich behaupten und eigentlich müsste man meinen, diese Strähne müsse langsam einmal abreißen. Aber mit der Vermutung könnte man kaum weiter weg von der Realität liegen, als es mit ihrem neuen Album „Queen Of Time“ der Fall ist.

Endlich ist die neu Scheibe von AMORPHIS da und muss natürlich umgehend genauer unter die Lupe genommen werden. Die Platte startet mit dem Song „The Bee“, der für einen kurzen Moment zu Beginn ein wenig an 80er Discohits erinnert. Aber der Schein trügt, denn nach wenigen Sekunden gibt es hier in alter AMORPHIS-Manier voll auf die Fresse. Harte Growls wechseln sich wie gewohnt mit der sagenhaft emotionalen Stimme von Sänger Tomi ab. Wie nur ein Mann ein derartiges gesangliches Spektrum besitzen kann, ich mir bis heute ein Rätsel.
Weiter geht es mit „Message In The Amber“, der ein wenig folkig angehaucht ist und nach einem Party-Intro in ruhigere Gefilde abdriftet, was jedoch nicht lange hält. Überraschend ist, dass der Song beinahe sieben Minuten lang ist. Allgemein sind die Songs auf der neuen Scheibe alle relativ lang. Dennoch sind sie irgendwie zu kurz, denn jeder Song ist absolut genial und könnte gerne noch länger sein.

Die AMORPHIS-typischen Mitsingmomente kommen dann das erste Mal bei „The Golden Elk“ so richtig auf. Eingängig Gitarrenriffs und perfekt abgestimmte Drums gesellen sich hier zum melodiösen Rest der Band und, natürlich, zur sagenhaften Stimme von Sänger Tomi. Ebenso perfekt ist der Song „Wrong Direction“, hier hat die Band ganz eindeutig die richtige Richtung eingeschlagen!

Besonders herausstechend ist der Song „Amongsts Stars“! Man muss eigentlich nicht mehr sagen, dass AMORPHIS auf jedem Album einfach perfekt abgestimmt Instrumente haben und auch von ihrer Kreativität her immer für eine Überraschung gut sind und einfach immer abliefern. Schon fast mit einer statischen Perfektion arbeiten die Jungs und dennoch haben Sie hier mit der Gastsängerin Anneke van Giersbergen nochmal richtig einen rausgehauen. Stimmlich ergänzt sie die Band einfach perfekt und „Amongsts Stars“ ist neben „Wrong Direction“ sicherlich einer der stärksten Songs des Albums.

Was soll man zu AMORPHIS noch groß sagen? Die Band hat es einfach drauf. Basta. Mehr gibt es nicht zu sagen oder zu diskutieren. Das Einzige, worüber sich wohl diskutieren lässt, ist das Genre der Band. Aber manche Dinge bleiben einfach immer ein Rätsel.