AEOLIAN-Silent WitnessGenre: Melodic Death Metal
Label: Snow Wave Records
Veröffentlichung: 12.09.2018
Bewertung: Bombe (9/10)

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Auf der sonnigen Insel Mallorca, Spanien, veröffentlicht diese umweltbewusste Melodic Death Metal-Gruppe ihr Debütalbum. AEOLIAN mischen ihren geschwärzten Death Metal mit einigen Death Thrash- und Folk-Elementen. Inspiriert von der wunderschönen Natur auf ihrer Heimatinsel, befassen sich ihre Texte mit den Ängsten, die natürliche Vielfalt zu bewahren und der Bedrohung, die der Mensch dem Lebensraum entgegenstellt.

Das Debütalbum Silent Witness wurde von Miguel A. Riutort (The Unity, Cryptopsy, The Agonist, Hirax) produziert. Das unglaubliche Cover Artwork wurde von Kilian Eng lizenziert (Konzeptkünstler für Disney, HBO, Marvel, Red Bull, Sony, The New York Times etc.).
Der Name Silent Witness hat seinen Sinn darin, dass die Natur nicht für sich selbst sprechen kann. Jeder Song auf diesem Album wurde aus der Sicht der Natur geschrieben.

Nach kurzem Intro legen die Mallorkiner schon los. Ich denke, neben den bekannten Strandbars Ballermann 1 bis 15, haben die Jungs ihren eigenen Ballerkeller. Blastbeats zerstören das ruhige eingängige Intro von „Immensity“. Das Tempo wird gut hochgehalten, bis der Mittelteil teils hymnenhaft in eine Ballade entgleitet. Dann wieder schnellere Passagen, bei denen aber die Melodie nie fehlt.

„The End of Ice“ klingt da eher wie eine satte Heavynummer. Vom Tempo nicht so ergiebig wie sein Vorgänger, jedoch hart und melodiös. Es ist jetzt nicht der typische Death Metal Gesang mit Growls und Gegrunze, den man erwartet, jedoch hat Sänger Daniel Perez auch das gewisse Etwas. Teils Cleangesang aber auch rauer, kratziger Gesang. Die ersten beiden Songs machen auf jeden Fall Lust auf mehr. Neben dem teilweise wilden Geknüppel ist da verdammt viel Melodie drin. Auch „Chimera“ hat einen richtigen Heavybums. Ich bin grade dabei, mich in das Album zu verlieben. Der Gesang aggressiv, die Gitarren hart und vom Schlagzeug den gewohnt geilen Doublebass und die sich fast überschlagenden Blastbeats. Im Mittelteil wirkt das Ganze wieder ruhiger, bis man zum Endspurt ansetzt.

„My Stripes in Sadness“ ist vom Gesang her wieder eine Aggronummer. Schnelle Nummer in dem der Backroundchor, der kurz mal ertönt, sich gut anhört. Als ich mich mit dem Gedanken angefreundet habe in „Return oft he Wolf King“ eine Ballade zu hören nach anfänglichen, ruhigen Gitarrentönen, knüppeln mich AEOLIAN auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Erneut wird kurz die Knüppelorgie für klare Gitarrenklänge unterbrochen. Es klingt alles andere als eintönig, bisweilen habe ich bei dem Album nicht eine Sekunde Langeweile verspürt. „Going to Extinction“ erinnert mich vom Stil her an ENSIFERUM. Die Jungs aus dem 17. Bundesland von Deutschland lassen sich echt was einfallen auf ihrem in meinen Augen (Ohren) bärenstarken Debütalbum. Bei „Elysium“ hat man den Eindruck, man müsse sich von dem ganzen Speed, den die Jungs vorgelegt haben, ein wenig erholen. Nichtsdestotrotz ist die Nummer immer noch flott.

Alles in allem umfasst das Album 12 Songs, wo eigentlich jedes Lied eine kleine Überraschung zum Vorschein bringt. Sei es in Tempowechseln oder etwas andere, vielleicht hier und da orientalischen Musikpassagen. Jeder Song hat halt seine eigene Note. Für ein Debütalbum jedenfalls bockstark. Und am Wochenende mit viel Bier kommt das Ganze noch besser, wenn man AEOLIAN mit Kumpels hören kann, und die dann fragen werden: „Was ist das denn für ein geiler Scheiß!?!“