MOTOROWL – Leipzig/ Werk 2 – 28.07.2018

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Die junge Psychedelic Doom Combo hat nun ihre zweite Platte an den Start gebracht. Da muss natürlich auch direkt mal die Live-Tauglichkeit der Songs überprüft und eine fette Release-Party geschmissen werden! Und genau das ist heute im Werk 2 in Leipzig der Fall. Verstärkung gibt es dafür von WE.LOST.YRS. und WUCAN.

Vor der Show haben wir für euch mit Sänger Max über das Album und Dinge gesprochen. – Hier ist das Interview! Außerdem haben wir schon vor dem Release die Platte ein paar mal laufen gehabt. – Das Review zu „Atlas“ gibt es hier!

Draußen drückende Schwüle, drinnen drückende Musik: Es geht los mit WE.LOST.YRS., die einen Haufen verschiedenster Musikstile vereinen (Post Metal), Hauptsache düster. Auch wenn vor der Bühne noch nicht sonderlich viel los ist, ziehen die Jungs mit aller Wucht ihr Ding und eine verwunderliche Bühnenshow durch. Der Sänger stellt sich beispielsweise einen kompletten Song lang mit dem Rücken zur Crowd. Zumindest die wenigen Menschen im Publikum, die sich nicht noch draußen abkühlen, dürften schon mal aufgewärmt und in Stimmung sein.

Mit ihrem „Kräuter Rock“ bringt die zweite Vorband, WUCAN, nicht nur einen harten musikalischen Cut auf, sondern auch ein beachtlich große Fangemeinschaft vor die Bühne. Mit lebensbejahenden Rhythmen und groovigen Riffs ist die Stimmung sehr schnell ausgelassen und es wird getanzt. Gewürzt wird die Mucke nicht nur von der beeindruckend kraftvollen Stimme der Frontfrau, sondern zusätzlich von ihren Querflöteneinlagen. Eine kleine technische Panne am Bass zu Anfang bringt die Band auch nicht aus dem Konzept, sodass diese einfach die Zeit für eine lässige Jam-Session nutzt. Genau so lässig spielt sich WUCAN dann weiter durch das restliche Set, bis der Schweiß von der Decke tropft (50 Cent ins Phrasen-Schwein).

DSCF2181Der Abend nähert sich mit MOTOROWL dem Höhepunkt, auch wenn die Crowd verglichen zur vorigen Band überraschenderweise wieder geschrumpft ist. Nach dem Intro starten die Jungs direkt mit dem Titelsong „Atlas“, der schon vor der Veröffentlichung des Albums veröffentlicht worden ist, um einen Vorgeschmack zu liefern. Die Strategie geht auch hier auf und das Publikum spart nicht mit Jubel. Das erste Drittel der Show folgt in der Setlist, abgesehen vom eingeschobenen Song „Om Generator“, der Songabfolge des neuen Albums. Das Publikum scheint sich voll und ganz auf die verschiedenen Stimmungen mit dem doomig düsteren Grundtenor einzulassen. Kommen wir mal vom Tenor zum Bass (höhö): Euphemistisch ausgedrückt könnte man den Ausspruch aus der elektronischen Tanzmusik „der Bass fickt hart“ zur Beschreibung verwenden. Für meinen Geschmack ist die Lautstärke der Bassspur im Vergleich der restlichen Instrumente aber viel zu laut. Gerade der Gesang und die Gitarren gehen darin leicht unter. Bassist Tim scheint sich aber über das Geschepper zu freuen. Auch den anderen Jungs sieht man an, dass sie für ihre Musik brennen; gerade Sänger Max scheint sich während der einzelnen Songs in diesen zu verlieren und voll in den Vibes zu schwingen, wDSCF2166ährend die Haare der Jungs an Gitarre, Keyboard und Drums konstant fliegen, bis sich Frontmann Max wieder mit ruhigen, sympathischen Ansagen ans Publikum richtet. Für das gibt es mit „Old Man’s Maze“, „The Highest City“ und „Spiritual Healing“ noch mal einen Ausflug auf die Debüt-Scheibe „Om Generator“. Weiter wird dann zu „Cargo“ und „Norma Jean“ von der neuen Platte gegrooved, allerdings stellen die aus der Trance erwachenden Fans nun bedauerlich fest, dass sich die Band schon von der Bühne verabschiedet.  Klar, eine Zugabe gibt es natürlich auch noch: Zum Abschluss zockt die Combo „White Horse“, bevor zum Finale die Sängerin und der Gitarrist von WUCAN auf die Bühne geholt werden, um gemeinsam ein Deep Purple CoDSCF2201ver hinzulegen und noch mal richtig Party zu machen. Alles in allem ein geiles, intimes Release-Konzert!

 

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