Genre: Gothic Doom Metal Label: BadMoodMan Music Veröffentlichung: 23.01.2019 Bewertung: Klasse (8/10) Website
Die Spanier von HELEVORN präsentieren mit „Aamamata“ ihr viertes Album (für alle Tolkien-Fans unter euch: Ja, die Band hat sich nach dem See aus dem Silmarillion benannt).
Die Mischung aus Gothic und Doom Metal bietet dem Zuhörer eine kraftvolle, aber gleichzeitig auch eine melancholische und melodiöse Musik, die HELEVORN hier gut treffen. Sänger Josep deckt sowohl das gutturale als auch das klare Gesangsspektrum ab, eine gewisse Ähnlichkeit zu Nick Holmes von Paradise Lost lässt sich nicht leugnen. „A Sail to Sanity“ und „Goodbye, Hope“ eröffnen das Album mit eher doomlastigen Passagen, sodass sofort eine düstere Atmosphäre kreiert wird. „Blackened Waves“ ist die melodiöseste Nummer auf dem Album. Sogleich folgt „Aurora“, wo man ein paar spanische bzw orientalische Einflüsse mithören kann, was ein wenig Abwechslung in das Hörvergnügen bringt. In mehreren Songs hat man Gäste eingeladen, um ein wenig zum Album beizutragen. Der Gast, der wohl am meisten hervorsticht, ist Heike Langhans von den Genregrößen Draconian. „The Path to Puya“ wird so nochmal eine besondere Note hinzugefügt.
HELEVORN geben an, dass „Aamamata“ durchaus als Konzeptalbum betrachtet werden kann, da das Mittelmeer als thematischer Schwerpunkt gewählt wurde. Dies wird vor allem im Lied „Nostrum Mare“ deutlich, denn der Text beinhaltet Abschnitte in verschiedenen Sprachen. So findet man Lyrics auf Griechisch, Maltesisch, Spanisch, Arabisch, Portugiesisch, Französisch und Hebräisch. Zudem hat auch der Titel des Albums eine wichtige Bedeutung. Laut der Beschreibung der Band ist „Aamamata“ das Lied, welches der Tod jeden Tag im Mittelmeer singt, welches zu einem trostlosen Grab für menschlische Leben geworden ist. Die Band hat also versucht, sowohl die Geschichte als auch die vielfältige Kultur des Mittelmeerraums einzufangen, und das ist ihnen auch sehr gut gelungen. Zu diesem Schluss kommt man spätestens dann, wenn man sich mit den Lyrics beschäftigt hat.
Die Band hat hier ein tolles Album abgeliefert. Die Produktion, das Konzept und die Kompositionen passen sehr gut zueinander. Auch die Gastmusiker bereichern das Werk und tragen zu der schönen, düsteren aber eben auch erhabenen Atmosphäre bei. Fans des Genres, die mit dem Namen noch nicht so vertraut sind, sollten definitiv mal reinhören.