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So eine Bandkombo sieht man auch nicht alle Tage: Als Support haben DELAIN die Pagan Metal Spezis von ARKONA auf ihre „Masters of Destiny“ Tour mitgenommen. An diesem kalten Sonntag schien diese Zusammenstellung jedoch sehr verlockend, da sie eine ordentliche Party versproch.

Den Anfang machen also ARKONA. Und die Band hat etwas Besonderes im Programm: Ihr Album „Goi, Rode, goi!“ ist dieses Jahr zehn Jahre alt geworden, was natürlich gefeiert werden muss. Das Set wird mit dem titelgebenen Lied eröffnet und die Band legt sofort mit voller Wucht los. Während einige wenige Fans bereits ordentlich mitmachen, ist der Rest des Publikums verhalten. Sehr schade, denn wer die Band schon mal live gesehen hat, weiß, dass auf der Bühne immer die Post abgeht. Spätestens beim flotten „Yarilo“ kommt Stimmung in die Bude, da dieser Song es dem Zuhörer schlichtweg unmöglich macht, dabei still zu stehen. Auch wenn nicht alle die Haare schwingen, ist man zumindest in Bewegung, ob es nun ein Fußwippen oder ein Kopfnicken ist. Das komplette Album können die Russen leider nicht spielen, aber man bekommt trotzdem die volle Ladung ARKONA ab. Gerade für die Fans, die nicht ganz so sehr von den letzten zwei Alben der Band abgeholt worden sind, ist der Auftritt mit dieser Setlist eine Wohltat.

Nach einer kurzen Pause geht es also mit dem Headliner weiter. Sobald die ersten Töne die Niederländer ankündigen, ist sämtliche Aufmerksamkeit auf die Bühne gerichtet. DELAIN eröffnen den Abend mit dem Klassiker „Invidia“ vom zweiten Album. Die Menge ist sofort Feuer und Flamme und feuert die Band ordentlich an. Dieses Energielevel wird sowohl vom Publikum als auch von der Band konstant aufrecht erhalten. Auch die neuen Songs wie „Burning Bridges“ und „One Second“ werden sehr positiv  von den Fans aufgenommen. Außerdem spielen DELAIN auch noch unveröffentliche Songs vom kommenden Album, wie z.B. „Let’s Dance“.
Auch sonst wird vielseitig aufgefahren: Am Ende von „Hand of Gold“ kommen Lametta-Kanonen zum Einsatz und zu „Don’t Let Go“ werden riesige Luftballons auf die Menge losgelassen, die noch zusätzlich zur ohnehin schon ausgelassenen Stimmung beitragen. Das Publikum wird nicht müde, die Band zwischen den Songs lautstark anzufeuern und zu beklatschen, vor allem ohne dazu aufgefordert zu werden. Und DELAIN nehmen dankend die Energie und den Applaus auf und haben sichtlich Spaß für die Leute zu performen. Außer dem etwas ruhigeren „Hurricane“ sind vor allem viele Kracher auf der gut durchmischten Setlist vertreten, sodass es kaum Verschnaufpausen gibt. Abschließend werden „Pristine“ vom Debütalbum und die Hymne „We Are The Others“ gespielt, nach 17 Songs folgen dann auch keine Zugaben mehr. Das ist jedoch vollkommen in Ordnung, da die Niederländer wirklich von Anfang an alles gegeben und das Publikum so richtig ins Schwitzen gebracht haben. Da blieb kein Wunsch unerfüllt, sodass jeder zufrieden nach Hause gehen konnte.

Insgesamt war dies ein wirklich gelungener Abend. Auch wenn die Bands genre-technisch weit auseinander liegen, haben sie sich überraschend gut ergänzt. Leider waren die meisten Anwesenden vor allem wegen DELAIN da, weshalb ARKONA nicht ganz so viel Energie abbekommen haben, wie sie es eigentlich verdient hätten. Der Sound war durch die Bank weg bei beiden Bands sehr gut, was man vor allem daran hören konnte, dass auch die Extra-Instrumente von ARKONA, wie Flöten und Dudelsack, immer gut zu hören waren. Vielleicht konnten die Russen ja auch den einen oder anderen neuen Fan für sich gewinnen.
DELAIN haben trotzdem den Abend dominiert und eine verdammt gute Show abgeliefert. So kann man einen Sonntagabend auch ausklingen lassen.

 

Setlist:

  • Invidia
  • April Rain
  • The Glory and the Scum
  • Suckerpunch
  • Burning Bridges
  • The Hurricane
  • Masters of Destiny
  • Let’s Dance
  • One Second
  • Combustion
  • Hands of Gold
  • Not Enough
  • Don’t Let Go
  • The Gathering
  • Fire with Fire
  • Pristine
  • We Are the Others