Khora_CoverGenre: Atmospheric Black Metal
Label: Soulseller Records
Veröffentlichung: 17.04.2020
Bewertung: Gut (6/10)

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Der Name der Band schaut zunächst exotisch aus, ist aber eine graphische Abwandlung des griechischen Begriffs „Chora“ (griechisch χώρα „Platz, Gebiet, Land, Raum“) und im philosophischen Fachvokabular nicht ganz eindeutig definiert. Ob das mit dem bunten und detailreichen Cover zusammenhängt, bleibt mir unklar. Die Band mag es als einen Zwischenraum zwischen dem Sein und dem Nicht-Sein verstanden haben. Musikalisch haben sich die Badener (?) weitestgehend einem Subgenre des Black Metal verschrieben, sodass man vor allem garagige Blasts zu hören bekommt, die von Synthies bzw. Keyboards begleitet werden. Die Bandbreite der Experimente ist recht weit, so hört man neben einer Art Klargesang, der sich dramatisch in höhere Lagen schwingt, elektronische Effekte eines der vielen Gastmusiker, die über teils recht einfache Gitarrenriffs gelegt sind. Zu Gast sind u.a. Vicotnik (DØDHEIMSGARD), Henri Sorvali (FINNTROLL), A. Simonen (AND OCEANS) und noch jede Menge andere musikalische „Söldner“. Insgesamt gibt es neun Songs plus Intro/Outro.

Die Gitarren sind bisweilen geprägt von kräftigen genretypischen Dissonanzen, das Schlagzeug kloppt sich zwischen Blastbeats und teils jazzigen Passagen und bleibt nicht nur im Hintergrund. Mein Highlight ist der Song „The Occultation of Time“, der am stimmigsten ist und wunderschönen Cleangesang bietet. Leider erst der vorletzte Song, so lange muss man erst einmal durchhalten.

Insgesamt ist das Album sicher eher etwas für die Trve-Fraktion, die auf Kofferraum-Sound und Gekloppe steht. Man sollte aber auf jeden Fall ein Faible für Experimentelles und Keyboard mitbringen, denn etwas anstrengend und chaotisch wirkt das Ganze schon ab und an. Hier wurde definitiv jede Idee gehört.