Genre: Symphonic Black Metal Label: Season of Mist Veröffentlichung: 08.05.2020 Bewertung: Gut (6/10) Facebook
…AND OCEANS stammen aus Finnland und existieren schon eine Weile. 25 Jahre und einen Namenwechsel später präsentiert die Band ihr nunmehr fünftes Album mit dem Titel „Cosmic World Mother“, auch hier ist man also auf den kosmischen Bandwagon aufgesprungen. Natürlich bietet das Universum unendlich viele Interpretations- und Projektionsansätze, sodass sich Künstler immer wieder in diesem Themenkomplex austoben können, aber man erkennt auch immer wieder Phasen und Trends, die sich im Songwriting wiederspiegeln.
Die Band hält sich nicht mit langen, atmosphärischen Intros auf, sondern schmeißt den Hörer gleich ins kalte Wasser und feuert eine Standardsalve Instrumentengewitter ab. Das Keyboard, obwohl vorhanden, ist in den ersten drei Songs kaum zu hören, hier fließt ein Song in den anderen, ohne dass man große, strukturelle Unterschiede als Zuhörer wahrnimmt. Erst in „As the After Becomes the Before“ kommt das Keyboard erstmal durch. Der Song erinnert vom Gesamtklang an die neueren Kompositionen von Behemoth – mögliche Inspirationsbezüge daher wären überhaupt nicht verwunderlich. Der anschließende Titeltrack fängt zunächst ruhiger an und lässt die Synthies deutlich besser zur Geltung kommen, die nun die kosmische Atmosphäre erheblich ausbauen. Das erste Mal ist eine hörbare Abwechslung im Klangbild vorhanden. „In Abhorrence Upon Meadows“ ist ein Klavier-Intermezzo, welches klar einen Tempowechsel angibt und den Zuhörer ein wenig verschnaufen lässt.
„Cosmic World Mother“ ist ein sehr energiegeladenes Album, welches sich aber leider oft im typischen Black-Metal-Gewitter verliert, sodass die Melodien, die vor allem vom Keyboard und der Leadgitarre beigesteuert werden, nicht so gut zur Geltung kommen. Schade, denn so hätte es mehr Struktur und Abwechslung für den Zuhörer gegeben. Insbesondere die erste Hälfte fließt so sehr ineinander über, dass man die einzelnen Songs kaum voneinander unterscheiden kann. Dabei zeigen der Titeltrack und ein, zwei weitere Songs, dass …AND OCEANS auch anders können.