DarzamatGenre: Symphonic Black Metal
Label: Sleaszy Rider Records
Veröffentlichung: 27.10.2020
Bewertung: Sehr gut (7/10)

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Elf Jahre hat es gedauert, bis die Polen endlich mal mit neuer Musik rausrücken. Nach gut einem Jahr an Neuigkeiten-Häppchen kann das neue Werk A Philosopher at the End of the Universe in seiner Gänze gründlich begutachtet werden.
Zuvor schon wurde angekündigt, dass das neue Werk thematisch an den Vorgänger Solfernus‘ Path anknüpfen wird. Das neue Album behandelt einen Philosophen, der sich aus seiner Lethargie befreit und seine Ängste überwindend neue Perspektiven auf die Welt gewinnt. Er ist eine Fortführung des Charakters, der zuvor eingeführt wurde, und beschäftigt sich mit den schweren Fragen des Lebens.

Mit einem Spoken Word Intro wird das Album eingeleitet und dies schafft gleich eine dunkle, mysteriöse Stimmung. Weiter geht es mit dem bereits veröffentlichten Titelsong, der stilistisch ganz klar ans Vorgängeralbum anknüpft. Wenngleich bereits hier deutlich wird, dass auf diesem Album keine Keyboards verwendet wurden, die auf der Platte davor recht deutlich zur Geltung kamen. Das Fehlen der Keyboards auf A Philosopher at the End of the Universe fällt aber kaum auf, weil Heaviness immer noch gekonnt mit Melodie verbunden wird.
Der nachfolgende Song „Running in the Dark“ kommt dagegen rockig-groovig daher und Flauros liefert passend dreckige Harsh Vocals. Auch Sängerin Nera zaubert durch das Album hinweg einen tollen Gesang auf die Platte und bringt ihre charakteristische Stimme gut zur Geltung.
„The Tearful Game“ wartet mit einer Instrumentierung auf, die den Hörer durchaus an die Landsleute von Behemoth erinnern kann: schleppende, stark verzerrte Gitarren und ein ordentlich ballerndes Schlagzeug, auch wenn dies in der Abmischung nicht ganz den Druck wiedergibt, den es gefühlt aufbaut.

DARZAMAT haben nichts von ihrem Können verloren und bieten mit A Philosopher at the End of the Universe ein kurzweiliges Hörvergnügen. Doch da verbirgt sich auch schon der erste Kritikpunkt. Leider ist das Album knapp unter der 40-Minuten-Marke gelandet, was für ein Album, welches nach elf Jahren erscheint, doch sehr dürftig ist. Und während die Songstrukturen ganz dem Stil der Band entsprechen und die einzelnen Songs eine gute Abwechslung bieten, so sind gerade die Refrains ziemlich simpel und zum Teil repetitiv gehalten, was die Gesamtqualität schmälert. Laut einem aktuellen Interview mit Sängerin Nera ist neues Material in Arbeit, sodass man zum einen hoffentlich nicht mehr so lange auf neue Musik warten muss und zum anderen wieder das Quäntchen mehr geboten bekommt, welches man sonst von DARZAMAT gewohnt ist.