Er bracht, neben anderen, den Jazz in den extremeren Metal.
Mit Unterbrechungen war SEAN MALONE insgesamt 27 Jahre Bassist der amerikanischen Progressive Death Metaller Cynic. Das mehr oder minder durch Zufall. Da Bassist Tony Choy die Band kurz vor den Aufnahmen zum Debütalbum „Focus“ sitzen ließ und Malone im Studio als Tontechniker und Produzent arbeitete und die Chemie zwischen den Mitgliedern der Band und Malone auf Anhieb stimmte, spielte dieser den Bass für die Band ein und fuhr unmittelbar im Anschluss direkt die dazugehörige Tour mit. Durch die Tätigkeit in Latin Jazz Bands, in Bossa Nova-Kombos oder auch im Brit Pop eintwickelte Malone eine charakteristische Handschrift in seinem Spiel, welches die Genreggrenzen mit Cynic zusehends aufweichte. Neben u.a. Steve DiGiorgio gilt Malone als ein Pionier des modernen Bassspiels im Metal. Nach der zwischenzeitlichen Auflösung von Cynic veröffentlichte Malone vier Bücher, welche sich mit Musiktheorie befassten und spielte als Session-Musiker auf über 50 Veröffentlichungen. Dazu gründete Malone die Supergroup Gordian Knot, welche aus wechselenden Mitgliedern bestand. Unter anderem waren auf den Veröffentlichungen John Myung (Dream Theater), Steve Hackett (Genesis), Ron Jarzombek (Watchtower, Blotted Science) oder Jim Matheos (Fates Warning) vertreten. Das Projekt hielt sich eher in experimentellen und jazzigen Gefilden auf, diente quasi somit den Musikern als Spielwiese für allerlei wilde und verrückte Ideen.
Eine Symbiose, die lange halten sollte, bestand mit Cynic Drummer Sean Reinert. Malone und Reinert waren eng befreundet und teilten auch in anderen Projekten die Rhythmusarbeit miteinander. Reinert verstarb am 24.01.20 an den Folgen einer Aortenruptur und hinterließ ein großes Loch, in der progressiven Death Metal-Landschaft. Nun, am 09.12.20, meldete sich Gründungsmitglied von Cynic und Gitarrist Paul Masvidal zu Wort und berichtete das nun ebenfalls Sean Malone verstorben sei. Eine Todesursache stand bis jetzt nicht fest. Malone wurde 50 Jahre alt.