Genre: Noise / Black Metal
Label: Iron Bonehead
Veröffentlichung: 28.03.2020
Bewertung: Beschissen (1/10)
Bandcamp
Geil! Endlich mal wieder ‘ne Black Metal Scheibe, die genauso klingt, wie der Name es vermuten lässt. Nämlich nach wahlloser Aneinanderreihung möglichst vieler Konsonanten. Oder als würde ein legasthenischer Niederländer versuchen „Dezember“ zu buchstabieren. DODENBEZWEERDER stillen mein inneres Verlangen nach wahlloser Pöbelei. Allein dadurch hat die Band schon zehn Punkte verdient. Warum jedoch genau das Gegenteil der Fall ist, erfahrt ihr hier.
Los geht es mit „Vrees De Toorn Van De Wezens“, dass mit rhythmischen Trommelschlägen startet. Für einen kurzen Moment habe ich beim Hören PTBS-Artige Flashbacks und fühle mich an Heilung erinnert. Die Ähnlichkeit währt jedoch nicht lange und DODENBEZWEERDER, deren Name ich ausschließlich per copy/paste einfüge, scheinen wahllos – und doch gut getimet – auf die guten Alumülltonnen vor ihrem Proberaum einzuprügeln. Da die Band aber den Curl regelmäßig verweigert, geht ihnen dabei schnell die Kraft aus und die – mittlerweile arhythmischen Schläge – werden immer langsamer. Bis der Sänger sich vor Erschöpfung in eine der Mülltonnen erbricht und ein Meerschweinchen hineinwirft, dass langsam aber sicher an dem Erbrochenem des Sängers ertrinkt. Klingt zumindest so.
Auch der nächste Song „Als het vuur van mijn toorn is on“ wird nicht besser. Würde VLC nicht anzeigen, dass es bereits ein weiterer Song ist, würde man es auch gar nicht merken. Allgemein ist VLC hierbei sehr hilfreich, um die Laute aus dem Laptop nicht irrtümlicherweise mit einem dem Laptop innewohnendem Poltergeist zu verwechseln. Unfassbar langsames Gekeife trifft hier auf unfassbar beschissene musikalische „Leistungen“.
Der nächste Song bietet dann jedoch – zugegeben – ein übelst geiles Intro, das an etliche Post Black Metal Größen der Szene erinnert. Die Band macht diese geile Stimmung dann jedoch umgehend wieder kaputt, indem sie irgendwelche Laute von sich gibt, die Wildschweine machen müssen, wenn man sie mit E-Gitarren vergewaltigt. Eventuell sind jene Laute auch durch halbtote Schwäne verursacht worden. Völlig egal, jedoch sollte man umgehend den Tierschutz verständigen. Wenn ein so geiles Intro derart versaut wird, bekomme ich echt schon wieder Puls.
Die akustische Vergewaltigung geht noch weitere drei Songs so. Mittlerweile bin ich selbst den Tränen nahe und habe schon mehrfach bei meinen Nachbarn beteuern müssen, dass ich nicht versuche, Aliens mit einer selbstgebauten Konstruktion aus Waffeleisen und Mikrowelle zu kontaktieren.
Zum einen ist es die Aufnahme, die (obgleich ich mir der besonderen Raumatmosphäre bewusst bin) offenbar in einem Take im Proberaum aufgenommen ist, zum anderen sind es die unfassbar schlechten, langweiligen instrumentalen Passagen, sowie das komplett talentfreie Keifen, das mir hier so gewaltig gegen den Strich geht. Die Band hat für diesen Fliesentisch in CD-Form einige positive, teils sehr gute Reviews bekommen und sicherlich gibt es eine Zielgruppe, gar einen Fankreis, für diese akustische Waschbärschlägerei im Hinterhof. Mir jedoch entzieht sich die Schönheit dieser absolut missgebildeten Form von „Musik“ jedoch gänzlich.