a4177475393_10Genre: Melodic Doom Metal
Label: Crime Records
Veröffentlichung: 30.11.2020
Bewertung: Gut (6/10)

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Ursprünglich hieß es, dass Vibeke Stene (ex-Tristania) mit dem Projekt God of Atheists zurück in die Musikwelt kommen würde, doch nach einigen Ankündigungen passierte sehr lange nichts. Überraschend wurde dann dieses Jahr die Initiation von VEIL OF SECRETS angekündigt, eine Band bestehend aus God of Atheists Gründer Asgeir Mickelson und Vibeke Stene. Kaum wurde im Sommer alles bekanntgegeben, wurde auch schon Ende November das Debütalbum veröffentlicht. Damit hat wohl niemand gerechnet.

Mickelson hat Dead Poetry mit Hinblick auf klassichen Doom Metal à la Candlemass geschrieben und genau das hört man auch von Anfang an. Die Gitarren sind eher schrammelig, das Tempo gemächlich und die Stimmung düster. Ab und zu wird das Tempo doch angezogen, wie z.B. in „Bryd“, welcher auch der Song mit der kürzesten Spielzeit ist.
Sobald Vibeke mit ihrer Stimme einsetzt, ist es, als würde man wieder die alten Platten von Tristania hören – sie klingt genau so wie damals. Außerdem hat Erling Malm (Endolith) Growls beigesteuert, die jedoch eher im Hintergrund gehalten und nur auf ein paar Passagen reduziert sind. Bei „Remorseful Heart“ kommt das erste Mal das Violinenspiel von Saareta (Ram-Zet) zur Geltung, was ebenfalls an die frühen Tage des norwegischen Gothic Metal erinnert.

Alles in allem will das Album noch nicht so richtig zünden. Die Produktion ist zwar gut und an sich sind alle Kompositionen auch solide. Aber so richtig will der klassische Doom-Sound mit der Stimme von Stene nicht harmonieren und die Stücke verschwimmen alle ineinander, sodass kaum Momente da sind, die im Gedächtnis bleiben. Wirklich schade – schließlich hat man nach so einer langen Funkstille auf etwas mehr gehofft. Dass da aber noch Luft nach oben ist, steht außer Frage.