soilwork-a-whisp-of-a-atlantic-epGenre: Melodic / Progressive Death Metal
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 04.12.2020
Bewertung: Sehr gut (7/10)

Facebook

Die spinnen, die Schweden! Was ist denn mit SOILWORK los? So progressiv kennt man die Jungs um den symphytischen Frontmann Björn „Speed“ gar nicht. Schon lange ist bekannt, dass die Jungs eben nicht nur knüppelharten Melodic Death können. Die neue EP A Whisp Of The Atlantic zeigt dies wieder einmal.

Los geht die Scheibe mit dem gleichnamigen Track, der gleich ganze 16:31 Minuten geht. Nein, dass ist kein Tippfehler. Zu dem Track gibt es zwar auch ein Video, dass werde ich aber zum Wohle aller nicht weiter besprechen. Ein Großteil des Videobudgets ist wohl für Schnappes drauf gegangen. Trotz extrem vieler progressiver Passagen ist der Song wirklich solide und SOILWORK beweisen erneut, was alles in ihnen steckt. Aggressives Melodic Death Geballer trifft hier auf ruhige, schleppende Passagen. Hie und da versteckt sich ein kleines Saxophon oder auch mal ein Piano in der geballten Wand, die hier aus den Boxen schallt. Der Song alleine hätte schon gereicht, um die EP, die mit etwa 36 Minuten Spielzeit schon mindestens 19 vollwertige Grindcore Alben abgegeben hätte, zu füllen. Doch SOILWORK legen noch vier weitere Songs nach. „Feverish“ erinnert dabei wieder an alte Figure Number Five Zeiten, jedoch ein wenig moderner und komplexer.

Jeder Song für sich spiegelt beinahe einen ganz eigenen Stil wieder und dennoch passen alle Songs perfekt zusammen. Die Scheibe hat wenig Ecken und noch weniger Kannten und genau das ist auch das Problem. Alles wirkt irgendwie steril und zu perfekt. Auch wenn einige Passagen dabei sind, die unfassbares Potential haben und richtig Laune machen, so wirkt es etwas gekünstelt. Dennoch haben SOILWORK mit dieser EP einen netten Appetizer für das nächste Album rausgehauen. Insbesondere der Song „Desperado“ macht Lust auf mehr. Denn hier wird in alter SOILWORK-Manier richtig Vollgas gegeben und man hat sofort Bock, sich alles Bier der Welt hinter die Binde zu kippen und in der ersten Reihe trotz fehlender Textkenntnisse, den kompletten Text mitzusingen.