Genre: Black Metal
Label: Iron Bonehead
Veröffentlichung: 08.01.2021
Bewertung: Sehr gut (7/10)
Mit Theion veröffentlichen die Schweden von MALAKHIM ihr Debüt-Album, was immer seine Vor- und Nachteile haben kann. Zum einen sind Bands bei ihrem Erstling noch besonders energiegeladen, strotzen nur so vor Ideen und Tatendrang und dem Wunsch, sich und der Musikwelt etwas zu beweisen. Andererseits sind sie bei ihrem Debüt gerne noch etwas unerfahren, grün hinter den Ohren und nicht abgeneigt, bei fehlender Kreativität auch mal frech bei größeren Vertretern des eigenen Genres zu klauen. MALAKHIM machen auf ihrem Longplayer ein bisschen was von beidem.
Sie sind ambitioniert, eifrig und fahren mit frischen Songs und Ideen auf. Einflüsse dickerer Fische sind trotzdem hörbar, manchmal kommt es einem sogar so vor, als würde man Bands wie Watain und Necrophobic direkt raushören können. Die besprochenen Schweden versuchen dabei ihr Möglichstes, das Beste aus allem heraus zu holen. Der Opener beispielsweise ist ein vielversprechender Klopper, der jedoch nur an der Oberfläche seiner Möglichkeiten kratzt und sein Potential nicht voll und ganz ausnutzt. Die in „Merciless Angel of Pestilence“ geschwungene Black-N‘-Roll-Keule hat zwar etwas für sich, der Song erinnert aber insgesamt stark an die vorhin bereits erwähnten Vorbilder. Richtig gut wird es dann allerdings mit dem episch eingeleiteten „Slither O Serpent“, das trotz der Huldigung alter Traditionen modernen Black-Metal-Trends nacheifert und mittels mächtiger Soli einen gekonnten Bogen zum klassischen Genre schlägt. Auch wenn „Hammer of Satan“ ein ziemlich alberner Name ist, so passt dieser doch perfekt zu dem stumpfen Gehämmer, das hier dargeboten wird. „Chalice of Ruin“ und „His Vioceless Whisper“ sind beides packende Nummern, die allem voran gemeinsam gut funktionieren, während man dann bei „The Splendour of Stillborn Stars“ spürt, dass das Vorgehen der Band sich etwas abnutzt, da hier nichts geschieht, was auf dem Album vorher nicht mehrfach gemacht wurde. Mit dem Titelsong jedoch wurde ein guter Abschluss geschaffen, der die Stärken der Schweden noch einmal kombiniert.
Alles in allem ist Theion ein sehr gutes Album, dem es nur ein wenig an Authentizität fehlt. Sound und Songs selbst können wirklich was, doch würde ich mir in Zukunft wünschen, dass die Band sich auf ihre eigenen Stärken besinnt und weniger bei den Genrekollegen abguckt. Somit ist das Album zwar nichts besonderes, aber mehr als nur solide.