Genre: Thrash Metal
Label: Eigenveröffentlichung
Veröffentlichung: 15.01.2021
Bewertung: gut (6/10)
Wenn eine Band so underground ist, dass die automatische Titelerkennung vom Mediaplayer sagt, man würde Aloe Blacc hören, dann ist das entweder ein sehr gutes, oder aber ein sehr schlechtes Zeichen. Vermutlich gibt es da in der Mitte nicht wirklich was – oder doch?
Es kann kaum oft genug erwähnt werden, dass Thrash für mich eher Trash ist. Dennoch haben TASKFORCE TOXICATOR mit ihrem schicken Cover und dem knuffigen Beipackzettel mit Bitte um Bemusterung mein Interesse geweckt. Was tut man nicht alles, um der Welt seine Meinung aufzudrücken. Also Album kurz bemustert und ab in Player damit. Los geht es Thrash-typisch mit einem sich häufig wiederholendem Gitarrenriff, dass immer mal etwas abgewandelt wird, dann spielt mal nur eine Gitarre, dann Akzente mit den Drums – man kennt es von 90% aller anderen Thrash Bands. Das Rad neu erfunden haben TASKFORCE TOXICATOR damit nicht, aber dennoch verstehen sie ihr Handwerk. Der Sound ist drückend und die Stimme von Sänge Fabian ist – für meine Ohren – endlich mal nicht typischen Hundewelpen-Thrash-Gekeife, sondern lässt sich gut hören.
Weiter geht es, lt. Mediaplayer, mit der Akustikversion von „Wake me up“, vermutlich wird es aber dann doch Space Maneuver sein. Der Beginn ist richtig schön Oldschool und hat tatsächlich eine feine Note vom Speedmetal. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man Sänger Fabian, der wirklich eine super Leistung abliefert, zwischendurch kurzfristig immer wieder mit – und ich glaube kaum das ich es sage – mit dem jungen James Hetfield verwechseln (Anm.d.Red. Das ist so’n Typ, der auch Musik macht). Leider ist alles andere hier wenig überragend, allerdings auch nicht wirklich schlecht.
Ganz anders der nächste Titel Genetic Failure ist ein richtig schöner Midtempo Song, der zwischendurch beinahe ein wenig Stonermäßig daherkommt, mit fettem Basslauf, kraftvollem Gesang, Gangshouts und eingängigen Gitarrenriffs. Definitiv mein Favorit auf der kurzen EP.
TASKFORCE TOXICATOR haben den Thrash Metal nicht neu erfunden. Eher im Gegenteil, denn sie bedienen sich vieler altbekannter Schemen. Würden sie diese etwas mehr abändern und ihren eigenen Stil besser konzipieren, wäre das eine richtig fette EP. Die Ansätze sind definitiv da. Auch die kurzes Samples in einigen Songs machen das gesamt Songgefüge angenehm locker und besonders. TASKFORCE TOXICATOR werden definitive nicht meine Lieblingsband, aber ich werde sie definitiv weiterverfolgen und nach Möglichkeit auch mal live geben. Noch nicht perfekt, aber viel Potential. Für mich definitiv die besseren Kreator.