Genre: Black Metal
Label: Iron Bonehead
Veröffentlichung: 22.01.2021
Bewertung: Sehr gut (7/10)
Eine weitere Band, die zeitnah mit ihrem Debütalbum um die Ecke kommt, ist das Ein-Frau-Blackmetal-Projekt HULDER, das seine Wurzeln sowohl in Belgien, als auch den USA hat. Bisher gilt die Band noch als liebgewonnener Geheimtip, was sich aber mit Godslastering Hymns of a Forlorn Peasantry bald ändern dürfte, da dieses Werk trotz kleiner Mängel mehr als vielversprechend ausgefallen ist.
Was direkt beim ersten Song auffällt, sind zum einen, dass die Musik von Hulder gnadenlos nach vorne stürmt, keine Gefangenen macht und der Sound sehr dreckig ausgefällt. In Kombination mit den gut platzierten Samples erinnert man dann schnell an die frühen Ragnarok. Mit „Sown in Barren Soil“ wagt man dann einen Wechsel aus klassischem Black Metal und Ruhe gebietender Folklore, der mich wirklich überzeugt hat. Der vermeintliche Frieden und die eindeutige Raserei ergeben eine funktionierende Symbiose. Das folgende „De Dijle“ könnte genau so der Soundtrack für einen RPG-Titel auf dem SNES gewesen sein, nur mit gruseligem Sprachgesang. Ähnliches versuchte man dann mit „A Forlorn Peasant’s Hymn“, nur dass dieser im späteren Verlauf noch einmal Zähne zeigt. Gelungener Wechsel, gelungener Übergang, gelungener Song. Nur bei „Lowland Famine“ hätte ich mir gewünscht, dass dies ein Instrumental geblieben wäre. Die Instrumente leisten hier ganze Arbeit, doch ist es der Gesang, der stellenweise deplaziert wirkt. Und auch wenn „From Whence an Ancient Evil once Reigned“ sich nicht arg von den anderen unterscheidet, so hat er doch großes Hitpotenzial und darf als das späte Juwel des Albums bezeichnet werden.
Abschließend kann man sagen, dass das Debüt von Hulder sich wirklich sehen lassen kann. Die Songs sind abwechslungsreich und die Riffs stark. Gesang und Sound bleiben jedoch ausbaufähig und das Songwriting ermüdet an manchen Stellen etwas, ist in anderen Momenten aber voller Überraschungen. Fans klassischen Black Metals sollten auf jeden Fall ein Ohr riskieren.