a4014490331_10-11Genre: Death Metal
Label: Iron Bonehead
Veröffentlichung: 12.02.2021
Bewertung: Gut (6/10)

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Mit Dominion Of The Wicked haben die deutschen ABYTHIC ihr nun mittlerweile drittes Album veröffentlicht, was eindeutig einigen gänigen Trends der Metal-Szene folgt. Das äußert sich schon im Opener, der beweist: Lieber wenige Songs, mit mehr Spielzeit, statt vieler leichtverdaulicher kurzer Nummern. Blood Incantation lassen grüßen. Nur fehlen den Jungs von ABYTHIC leider merklich Mittel und Fähigkeiten, um das auch konsequent durchzuziehen.

So entpuppt sich „At the Threshold of Obscurity“ als beinahe 15-Minütiges Ungetüm, das seinen Sumpf bedrohlich-kriechend zu verlassen versucht. Der Song ist zwar einnehmend, bleibt aber simpel und für seine außergewöhnliche Länge zu monoton und gleichförmig. Es ist einfach nie ein gutes Zeichen, wenn man eine derart lange Nummer auf die Hälfte zurechtstutzen könnte und es würde keinen Unterschied machen. Nach dem zweiten Durchlauf hat man nämlich alles entdeckt, was der Song einem zu bieten hat. Ob man dann zukünftig weiter bereitwillig 15 Minuten dafür investiert, bleibt fragwürdig. „The Call“ sollte ebenfalls die nötige Spielzeit bekommen, um sich gebührend im Gehörgang des Zuhörers zu entfalten. Infernales Riffing, wütender Gesang und ein gelungener Schluss lassen bei diesem Song definitiv aufhorchen, auch wenn hier nicht unbedingt neun Minuten Songlänge notwendig waren.

Durch den direkten Übergang zu „Endless Tides“ bekommt man wirklich den Eindruck, dass dieses Album wie aus einem Guss kommt. Der treibende Beat in Kombination mit dem markanten Riffing funktioniert einfach beispiellos. Gutes kann so simpel sein, auch wenn die Übergänge im Song selbst eher gewollt als gekonnt wirken. Den Abschluss markiert dann „Augury of the Doomed“, das leider nur das wiederholt, was in den ersten drei Songs schon geschehen ist. Fällt also unter die Kategorie ganz nett, das Album wäre aber auch ohne diesen Song ausgekommen.

Insgesamt ist Dominion Of The Wicked ein gutes, aber eher austauschbares Album. Es besitzt offen gestanden nicht die musikalische Vielschichtigkeit und Tiefe, wie die neusten Alben von Bands der Marke Akhlys und Ulcerate, taugt aber in vielen Momenten doch als vorzeigbarer Death-Metal-Brocken.