Genre: Power Metal
Label: Independent
Veröffentlichung: 18.01.2021
Bewertung: Gut (6/10)
NÚMENOR – da werden doch gleich alle Herr-der-Ringe-Fans hellhörig. Ja, diese Band hat den Namen nicht einfach so gewählt. Auch an den Songtiteln sieht man den Einfluss von Tolkiens Werk.
Die EP besteht nur aus vier Songs, von denen einer ein Cover ist. Eine Art Hinführung zum im März erscheinenden Album, auf dem zwei Songs vom kommenden Album und zwei von bereits erschienenen Platten stammen. Gleich den Anfang macht „Make The Stand“, was einen Gastauftritt von niemand Geringerem als Hansi Kürsch beinhaltet. Der Song fängt sofort mit ordentlichem Tempo an, kein vorbereitendes Intro in Sicht. Zunächst setzen Vocals ein, die eher nach Black Metal als nach Power Metal klingen, doch schon bald gesellt sich die unverkennbare Stimme von Hansi dazu. Natürlich bekommt man auch ein schickes Gitarrensolo zu hören, doch kaum ist man dabei es zu bewundern, ist der Song auch schon vorbei – völlig unerwartet. Es folgt „Where the Battle Rages On“, ein weiterer Song vom kommenden Album. Hier hört man neben den Screams eine andere Klarstimme und der Titel verrät auch schon alles, was man inhaltlich wissen muss. „Dragon of Erebor“ ist mit ‚alternative mix‘ in Klammern gelistet und wenn man es mit der Erstaufnahme vergleicht, wurde hier der Sound genau an den richtigen Stellen verbessert. Das Ganze hat nun mehr Tiefe und kommt der Komposition entsprechend wuchtiger daher. Als letztes gibt es ein Cover des Evergreens „Valhalla“, NÚMENOR zeigt also, dass sie selbst auch große Fans von BLIND GUARDIAN sind und Hansi nicht einfach nur für das Prestige eingeladen haben. Allerdings ist das Cover nicht wirklich der Bringer, da man stilistisch wenig bis gar keine Unterschiede zum Original raushört. Da wäre etwas mehr Experimentierfreude spannender gewesen. Nichtsdestotrotz ist die Perfomance solide.
Die EP ist ein guter Vorfreudemacher auf das neue Album und da die Band Schnittmengen mit mehreren Fangemeiden hat, ist für viele was dabei. Doch die EP in sich bietet nicht unbedingt viel fürs Hörvergnügen, dafür sind die Kompositionen zu typisch für das Genre.