Endlich wieder Wilde 13! Diesmal haben sich die badischen Black Metaller NOCTURNIS unseren Fragen gestellt. Wieso gerade die Black Metaller den ganzen Hass und Egoismus satt haben und am liebsten einfach ein Bierchen zischen, könnt ihr in unserem Interview herausfinden. Außerdem gibt es diesmal eine Corona Bonus Frage, bei der ihr herausfinden könnt, was die Jungs so während der ganzen Standby-Zeit so machen.

1. Wie habt ihr Bandname und Logo entwickelt?
Der Bandname war nicht wirklich geplant. Wir wussten, dass wir etwas wollten, dass atmosphärischen Black Metal beschreibt, ohne dass es „cheesy“ oder erzwungen klingt. Eines Tages kam dann die Idee des Namens „Nocturnis“ auf, also eine leichte Variation des lateinischen Wortes „noctis“, welches man mit „Nacht“ oder „nächtlich“ übersetzen kann. So wurde dann auch das Logo mit dem Mond und den Spinnenweben beeinflusst.
2. Was muss ein Song haben, damit er auf eurer CD landet? Welche Songs fliegen raus?
Vince: Die Songs müssen geil sein. Wenn Sie scheiße sind, fliegen sie raus.
3. Was darf bei einem Live-Auftritt nie fehlen?
Wir sind im Prinzip zufrieden, wenn ein paar Leute da sind und es nach dem Auftritt ein kaltes Bier gibt.
4. Welches Ziel verfolgt ihr mit eurer Musik?
Neben einfach Spaß an unserer Musik zu haben, wollen wir auf gesellschaftliche Missstände hinweisen, seien sie aktuell oder historisch, denn der Mensch vergisst gerne seine Untaten. Und natürlich wollen wir mit unserer Musik so viele Menschen wie möglich erreichen und live spielen.
5. Wie seht ihr euren Platz in der Szene?
Wir haben einfach Bock, Black Metal zu spielen, ohne uns dabei in irgendeiner Weise beschränken oder verstellen zu müssen, um „trve“ zu sein.
6. Was nervt euch am Musikbusiness am meisten?
Dirk: Mich nervt es mittlerweile am meisten, wieviel Hass und Egoismus vorherrschen. Wieso kann man sich nicht einfach mal für den hart erarbeiteten Erfolg des anderen, egal in welcher Musikrichtung, freuen? Wieso muss Musik als Wettbewerb angesehen werden? Wieso müssen einige Leute Hass-Kommentare schreiben? Wenn einem etwas nicht gefällt, kann man es doch einfach nicht weiter beachten. Das spart der betroffenen Person und einem selbst doch einiges an Nerven :D.
7. Wer sind eure Vorbilder?
Vorbilder im klassischen Sinn haben wir nicht. Uns inspirieren aber Bands, mit denen wir zusammenarbeiten, gearbeitet haben oder die wir persönlich kennen. Dort haben wir dann auch ein paar zu nennen. Nämlich: FUCK YOU AND DIE, DER WEG EINER FREIHEIT, MY DYING FAITH, IMPLORE, THRON, NACHTSCHATTEN, und DEADBORN. Sie sind alle wirklich tolle Menschen! Alle davon sind eine große Inspirationsquelle und haben uns geholfen, unseren Stil zu definieren.
8. Wie entstehen eure Texte?
Raphi: Fürs Lyrics schreiben nehme ich mir feste Zeitfenster in der Woche vor, in denen das Handy aus ist und ich mich in das Thema reinfühlen und reinarbeiten kann. Der Rest kommt dann von alleine.
Lukas: In der Regel finden wir ein übergeordnetes Themengebiet, über das wir Bock haben, zu schreiben. Nachdem jeder ein paar Ideen in den Raum geworfen hat, beginnen wir dann mit dem Songwriting. Unser Sänger Raphi und ich tauschen uns ständig aus und versuchen so, das beste rauszuholen, was möglich ist.
9. Wenn alles möglich wäre – wie würde euer ultimatives Musikvideo aussehen?
Lukas: Eine geile ausgereifte Story, eine vernünftige Produktion (mit genug Catering :D), sowie eine dicke Post Produktion! Da mein Band-Kollege Vince und ich viel Set-Erfahrung in unserem Studium sammeln konnten, hilft dies uns natürlich, solche Dinge realistisch und professionell anzugehen. Die Story würde ich am liebsten selbst schreiben, sowie in der Post mit compen/ animieren.
10. Welche Band(s) haltet ihr gerade für völlig unter-/überbewertet? Warum?
Dirk: Puh, schwer zu sagen. THRON sollte meiner Meinung nach definitiv mehr Aufmerksamkeit bekommen, also sie es aktuell bekommen.
Raphi: Definitiv hat WANDAR mehr Aufmerksamkeit verdient aktuell.
11. Wie sieht euer Proberaum aus?
Klein, aber fein. Er reicht definitiv aus, um zu proben, zusammen rumzuhängen und Demos aufzunehmen.
12. Wann habt ihr die meisten/besten Ideen für neue Songs?
Vince: Keine Ahnung. Manchmal geht’s ab, manchmal nicht. Hat keinen wirklichen Background.
13. Was ist der Stoff, aus dem eure Alpträume sind?
Dirk: Das zu verlieren was ich mir mühsam aufgebaut habe, also Job, Studium, Freunde etc.
Raphi: Für immer auf einer Coronastation arbeiten zu müssen und deswegen keine Zeit mehr für die Band zu haben.
Corona Bonus Frage:
Wie nutzt ihr die Zeit während der Pandemie?
Wir haben bisher viel Songwriting betrieben. Außerdem haben wir Ideen für Social Media Content gesammelt und davon bereits etwas produziert. Allgemein kann man also sagen, dass aktuell viel im Hintergrund gearbeitet wird, dass es direkt wieder abgeht, sobald wir wieder live spielen dürfen.