LucifersHammer_CoverGenre: Traditional Heavy Metal
Label: High Roller Records
Veröffentlichung: 11.06.2021
Bewertung: 9/10 (Bombe)

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Bei „The Trip“ handelt es sich bereits um das dritte Album der aus Chile stammenden Herren. Dieses Album definiert den traditionellen Metal-Stil der Band endgültig. Frontmann Hades spricht davon, dass die Songs auf diesem Album im Vergleich zu älteren Werken deutlich komplexer und alles in allem professioneller sind. Ob das der Fall ist, wird sich zeigen.

Das Album beginnt mit „The Opression“. Nun ja, was gibt es da zu sagen, klassischer Heavy Metal-Sound à la JUDAS PRIEST und ähnliche Konsorten. Ein melodischer Song, gepaart mit den Vocals von Hades, dem man die englische Fremdsprache teilweise etwas anmerkt, es ist aber keinesfalls störend. Nach etwas mehr als drei Minuten ist der Song auch schon wieder vorbei, schade eigentlich. Auf jeden Fall macht der Einstieg Lust auf mehr. „Forest for Tar Tac“ ist ein richtig guter Song. Soundtechnisch ist das Stück teilweise mit bekannten IRON MAIDEN Stücken vergleichbar, jedoch mit eigener Note. Zu Beginn wirkt das Ganze doch noch recht traditionell, schneller Rythmus, Riffing zum Niederknien und coole Vocals, die mit der Musik zu verschmelzen scheinen. Zur Hälfte des Songs folgt ein Rythmuswechsel, Hades spricht dabei einen Text in der Manie des Bösen. Dazu packt Hypnos, der Gitarrist, ein wohlklingendes Gitarrensolo aus, der Song geht schließlich in einen Mid-Tempo Part über und endet ziemlich abrupt. Klanglich geht es mit „Land Of Fire“ ähnlich weiter, wobei hier zu Beginn deutlich mehr Vocals vorkommen. Diese sind hier nicht atemberaubend, aber keinesfalls unangenehem. Hervorzuheben ist in dem Song das hervorragende Gitarrensolo von Hypnos ab der Hälfte, wirklich klasse!!!

Bei „All Stories Come To An End“ geht es etwas langsamer, aber dafür schwungvoll an. Der Rythmus zu Beginn erinnert sehr stark an den epischen IRON MAIDEN Song „The Rime Of The Ancient Mariner“. Dem Hörer erwartet ein ähnliches Muster wie zuvor, der Einstieg ist geprägt von Vocals, ehe ein Gitarrensolo das Kommando übernimmt. Dieses fällt aber vergleichsweise etwas magerer aus als zuvor. Gegen Ende gibt es wieder Gesang, ehe uns Hades zum Schluss einen ordentlichen Metal-Scream präsentiert, yeah! „Illusion“ ist wohlmöglich der beste Song des Albums, hier passt einfach alles: die Vocals, eine grandiose Melodie und vor allem das perfekte Zusammenspiel aller vier Bandmitglieder. Zum Drüberstreuen gibt es zwischendurch noch ein passendes Gitarrensolo. „The Winds Of Destiny“ ist die thrashigste Nummer auf „The Trip“ und erinnert, vor allem wegen dem epischen, fast schon etwas kitschigen Gesang (ich find es persönlich genial) an die deutschen Speed/Power-Metaller HELLOWEEN. Allein der Titel deutet schon auf eine musikalische Reise zurück in die metallischen 80er. Hades setzt mit seinen Metal-Screams zwischendurch noch eins drauf, das Endresultat kann sich sehen lassen.

Das Album endet schließlich mit „I Believe In You“. Der Song stellt sowas wie die Ballade des Albums dar, obwohl es nicht wirklich eine ist. Vielmehr ist es eine melodische Reise in das bemerkenswerte Talent von LUCIFER’S HAMMER. Hier wurden zwei Songs in einem verpackt, der erste Teil ist fast schon psychedelisch angehaucht, der zweite Teil dann klassischer Heavy Metal vom Feinsten.

Fazit: Zu Beginn hätte ich mir nie gedacht, dass sich dieses Album so grandios entwickeln wird. LUCIFER’S HAMMER nehmen den Hörer spätestens ab der dritten Nummer mit, sodass es unmöglich erscheint, sich nicht das ganze Werk auf einmal reinzuziehen. „The Trip“ scheint der perfekte Titel zu sein, schließlich nimmt einen die Band auf eine wundervolle Reise mit, und die lohnt sich. Abgesehen von der etwas verbesserungswürdigen Produktion und ein bis zwei schwächeren Momenten bin ich hin und weg, was für ein geniales Album! Wir dürfen gespannt sein, was von LUCIFER’S HAMMER in Zukunft noch kommt.