Landmvrks 140x140Genre: Metalcore
Label: Arising Empire
Veröffentlichung: 19.03.2021
Bewertung: Klasse (8/10)

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Vorab: Ich bin auf dieses Album gestossen worden, mit den Worten „Geb dir den heavy Break am Ende“. Ich hörte es mir an und war überrascht. Es wurden noch ein paar Songs angeschnitten und teilweise machte ich mir einen Spass aus manchen, dazu später. Auf einer längeren Heimfahrt war ich mal wieder „Spotify-leer“ und dachte mir, ich höre mir das Album einmal vollständig an. Irgendwie erwischte ich mich dabei, dass ich es gut fand und ich hörte es einige Tage später nochmals. Schlussendlich möchte ich hierüber eine Review verfassen, da es mich als „Stumpf-ist-Trumpf“- und „Clean-Vocals-never“-Mensch, überraschender Weise wirklich abgeholt hat.

Ich musste mich erstmal abholen lassen, wer das ist, woher, was und warum ist die Banane krumm. LANDMVRKS ist eine Band aus Marseille in Frankreich die seit 2014 bereits existiert und unter dem Namen COLDSIGHT gegründet wurden. Im Jahr 2016 kam das erste eigenproduzierte Album „Hollow“ raus. Man kann sagen, dass LANDMVRKS mittlerweile schon richtig zum Mainstream-Metal zählen, denn „Lost in the Waves“ landete auf Platz 17 der deutschen Albumcharts.

Kommen wir direkt zum „heavy Break“-Song. Nummer Eins auf der Platte – „Lost in a Wave“ beginnt mit soften Gitarrenklängen, für wenige Sekunden. Danach folgt eine instrumentale Heavy-Hardcore Richtung. Die Shouts von Florent Salfati passen perfekt dazu. Ab der Mitte bekommt man Clean-Vocals und sanften Metalcore, der dann wieder von Heavy-Hardcore abgeholt wird. Dramatischer Aufbau mit der Gitarre.. BOOM! Break, Growls. Zwar nur kurzweilig und dann instant wieder Clean-Vocals aber mit sowas habe ich wirklich nicht gerechnet und es passt! Es passt wirklich. Es kommt in keiner Weise seltsam oder unstimmig rüber. Weiter geht es mit „Rainfall“, welcher kein Reinfall ist (haha, i’m so funny lmao). Ebenfalls ist der Einstieg für Fans des Heavy-Harcore. Hier ist Power dahinter, wo die Fusssohlen jucken. Side-to-Side Vibes und in meinen Augen kein Metalcore und für mich der beste Song der Platte.

„Silent“ – Clean-Vocals, Gitarre, College-Rock. Die Gitarre hängt bei den Knien und es wird der Arm beim spielen zu sehr von oben nach unten bewegt. Schwarze Haare, mit schiefem Pony. Musikvideo in der Sporthalle der Schule… No Front, aber genau diese Vibes hab ich bei dem Song. Ich weiss nicht wie ich es umschreiben soll, ausser Metalcore at his finest – sorry. Mit „Visage“ findet man etwas komplett anderes auf dem Album. Sanfter Rap auf Französisch/Englisch, was schon fast wirkt wie ein Skit. Ab der Hälfte dreht sich der Spiess wieder in Richtung Metalcore und das Genre der Band ist wieder on-point. Ich lehne mich mal mit aus dem Fenster und sage, dass Vibes von Chester Bennington da sind.

„Tired of It All“ ist absoluter Soft-Rock, der in der Mitte kurz wechselt, gepaart mit interessanten Gitarrenparts und Power. Es ist einer dieser typischer Mitsing-Songs. Bei der ersten Hälfte von „Say No Words“ weiss man meist gar nicht wie einem geschieht. Die Gitarre ist mit etwas taktlosen Rap-Parts einfach zuviel und sprengt das bisher gehörte bei Weitem. Ob es den Song benötigt hat, ist fraglich. „Always“ und „Overrated“ sind Songs, die den Metalcore nicht neu erfunden haben aber bei denen man den Bühnenauftritt schon vor Augen hat. Two-Step-Parts, Wall of Death-Vibes. Ja, das kann bocken. Mit „Paralyzed“ hat man das Ende von „The Lost in the Waves“ erreicht. Ruhig und entspannt kann man das Gehörte auf sich, bei Klavier und Clean-Vocals, wirken lassen – zumindest den ersten Teil.

Was LANDMVRKS zu oft und zu viel umgesetzt haben, sind die Stilwechsel ab ca. der Hälfte der Songs. Der Aufbau der Songs ist bei manchen mehr, bei anderen weniger gut gelungen. Aber das ist meines Erachtens nach Ansicht des Hörers. Es wird eine grosse Fläche an Fans bedient und ich denke das ist das Ziel der Band. Die Stimme von Florent Salfati ist so vielseitig eingesetzt. Er sollte wohl Anfangs nur als Gitarrist eingesetzt werden, was absolute Talentverschwendung wäre. Meine persönliche Meinung: Einfach mal rein hören.