Genre: Post/Doom/Black Metal
Label: Sliptrick Records
Veröffentlichung: 01.06.2021
Bewertung: Gut (6/10)
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INDRID COLD ist eine vierköpfige Band aus Tschechien. Musikalisch kann man die Band dem klassischem Post Metal mit Doom und Black Metal Einflüssen zuordnen. Die tschechische Band wurde im Herbst 2015 aus ehemaligen Mitgliedern der Band BORN AGAIN gegründet. Alle Mitglieder von INDRID COLD waren in verschiedenen anderen Bands der lokalen Metal- und Punkszene aktiv. Der Name der Band stammt aus dem Film „The Mothman Prophecies“, der auf dem gleichnamigen Buch von 1975 basiert. In den ersten Jahren ihres Bestehens nahm die Band mehrere Singles auf und spielte viele erfolgreiche Konzerte in Tschechien. Ende 2019 verließ die ursprüngliche Sängerin die Band und so war 2020 ein Neuanfang für die Band.

Auf dem neuen Album „Monument prázdnoty“ („Denkmal der Leere“) wird in der Muttersprache gesungen, nämlich auf tschechisch.
Zum Review:
Das Intro „Propojení“ bleibt fast über die gesamte Dauer eine Instrumentalnummer, eher rund 30 Sekunden vor dem Ende Vocals erklingen. Übersetzt bedeutet der Titel „Verbindungen“, dies lässt einiges an Interpretationsfreiraum offen. Möchte man bereits zu Beginn zum Hörer eine Verbindung herstellen?
Der zweite Track trägt den Titel „Èíše života“ („Eine Tasse Leben“) und stellt sich als sehr melodisch heraus. Die Vocals sorgen aktiv für Intensivierung der Dramatik. Zum Schluss sorgt ein Synthesizer für eine futuristische Stimmung. Ein gelungener Auftakt!
Der Song „Zemì k tobì mluví“ („Die Erde spricht mit dir“) kommt dann deutlich schleppender und härter daher. Zu Beginn des Tracks wird auf Gitarren verzichtet, es folgt ein eingängiger Rythmus, der sich über die weitere Dauer des Albums zieht. Passend zu den schweren, ja fast schon doomigen Riffs, ertönt eine wütende und emotionale Stimme.
„Animus“ beginnt mit einem langsamen und zugleich melodischen Part. Es folgt eine wunderschöne Melodie, bevor es einen schlagartigen Rythmuswechsel gibt. Der Song wechselt danach wieder in einen etwas langsameren Part über.
„Jinosvìt“ beginnt zunächst einmal auch instrumental, zwischendurch tauchen dann Vocals auf. Die Stimmung dieses Songs wirkt aufgrund des Gitarrensounds und der düsteren Stimmung zeitweise sehr black-metallisch. Auf jeden Fall ein sehr atmospherischer Song!
Weiter geht es mit „Útes“ („Riff“). Nach einem majestätisch klingenden Beginn ertönt schließlich der eher gesprochene Gesang. Der Song wird dann mit einem eher eingängigen Riff fortgesetzt, und endet schließlich mit einem elektronischen Part.
Das Album endet mit dem Song „Katharse“, welcher rein instrumental ist und sich laufend steigert. Es fügen sich im Laufe der Zeit immer mehr musikalische Elemente hinzu.
Fazit:
Rein musikalisch gibt es bei diesem Album nichts zu bemängeln. Die Songs sind gut konzipiert und die Produktion ist ordentlich. Die wirklich sehr interessant klingenden Vocals kommen allerdings zu kurz bzw. werden fast nie eingesetzt, was wirklich schade ist. Auch fehlt zum Teil eine gewisse Abwechslung innerhalb der Songs. Es erscheint mir mehr wie ein Konzeptalbum mit einer durchgehenden Geschichte, man sollte es sich definitiv vom Anfang bis zum Schluss anhören. Meinen persönlichen Geschmack trifft das Album nicht ganz, jedoch werden sich Fans atmospherischer Musik an dieser Scheibe definitiv erfreuen.