Atrocity - Okkuilt IIIGenre: Death Metal
Label : Massacre Records
Veröffentlichung: 20.01.2023
Bewertung: Sehr Gut (7/10)

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Jedes neue ATROCITY-Album ist Forrest Gump-Like, wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man am Ende kriegt. Die Alben der frühen 2000er (von Gemini bis After the Storm) waren nicht gerade die Marzipanfüllung, sondern eher Mon Chérie (ich kenne niemanden, der das Zeug wirklich futtert).
Dann hieß es, es würde wieder mehr zurück zu den Wurzel gehen. Für Personen wie mich, welche Todessehnsucht für eines der besten deutschen Death-Metal-Alben aller Zeiten halten, eine großartige Nachricht. Dieses haben sie jedoch meines Erachtens erst mit Teil 3 der Okkult-Trilogie versucht zu erfüllen. War Okkult I noch sehr von künstlichem Bombast à la Cradle Of Filth geschwängert, ging es mit Okkult II eine wenig reduzierter zu Werke. Doch erst mit Okkult III ging das Orchestrale noch weiter in den (für mich) erträglichen Hintergrund.

Gestartet wird bei „Desecration Of God“ mit Klavier-Geklimper und sakralen Chorälen, welcher sich dann doch noch zur amtlichen Walze entwickelt. Gebolzt wird dann auf „Fire Ignites“ und „Bleeding for Blasphemie“ (hätte gut und gerne auch ein Song von Acheron sein können)
Mit dem sechsten Track schleichen sich dann wieder Therion-Trademarks ins Konzept. Nix für mich.
Doch dann geht es mit „Lycanthrophia“ wieder straight old-school-mäßig zur Sache. Mit der schnellste Track, den ich je von der Band gehört habe. „Faces from Beyond“ schließt sich hier nahtlos an.
Beim letzten Lied „Teufelsmarsch“ wird noch einmal auf die gesamte Bandbreite und Vielschichtigkeit des Albums hingewiesen.
Lediglich die Bonus-CD mit den Instrumentalversionen des Albums hätte man sich schenken können. Wer hört sich das bitte an?

Alles in allem das beste ATROCITY-Album seit mehr als 25 Jahren. Und doch noch reichlich Luft nach oben.