Genre: Black Metal
Label: Vendetta Record
Veröffentlichung: 07.04.2023
Bewertung: Klasse (8/10)
Das zweite Album des Schweizer Duos ERNTE ist draußen, und ich muss sagen: HUT AB! Alle Voraussetzungen für ein gutes Black-Metal-Album sind gegeben. Krächzender Gesang von Sängerin Witch N., sägende Gitarren, und eine Grundkälte, die in einem wächst, wenn man sich das Album anhört. Haben ja zur Zeit auch noch das passende Wetter draußen. Es ist dunkel, es ist kalt und nass. Ideales BM-Klima.
Fangen wir mal an. Das Intro am Anfang: Großartig. Schließe die Augen und du steht in einem Wald, vor einem dunklen Loch. Kehlige Stimmen ertönen aus eben diesem und du möchtest einfach nur reinspringen. Ein Albtraum.
Dann folgt der erste Song „Phantoms“. Ok, offensichtlich bin ich wirklich gesprungen, das was hier folgt, ist pure, dunkle Kälte. Und dieser Faden zieht sich durch das ganze Album. Wahrlich keine Scheibe zum „mal so nebenbei hören“.
Man muss sich drauf einlassen. Denn es gibt Etliches zu entdecken. Ruhige Akustik-Passagen gehen in schiere Raserei über. Hier wird mit reiner atmosphärischer Emotion gespielt.
Einziger Negativpunkt: In der Bandinfo wird als Instrument die Violine angegeben. Doch auch nach mehrmaligen Versuchen, diese ausfindig zu machen… Fehlanzeige. Entweder ist sie kaum hörbar in den Hintergrund gerückt oder wirklich nicht präsent. Was ich schade finde. Ich mag es, wenn auch einmal szenefremde Instrumente in dem Genre zu Vorschein kommen. Sei es die Posaune bei Sear Bliss oder das Didgeridoo bei Todtgelichter. Nur kein Akkordeon. Akkordeon braucht niemand.